Doris Getreuer

Schule mit Spirit

Lernen kann nicht als ein System des Wissens und der Verhaltensform an die Heranwachsenden weitergegeben werden, weil die Kultur nicht als ein Besitz verstanden werden kann, den eine Generation an die andere weitergibt. Kultur ist eine Aufgabe. Sie ist ständig in Veränderung begriffen und nur soweit tradierbar, als sie dem Leben der jungen Generation entspricht.

 

Pädagogik muss/darf von der jungen Generation her neu durchdacht, von den Bedürfnissen der Kinder her immer wieder befragt und neu konzipiert werden. Das Sozialleben der Kinder wird neu entdeckt: Wie soll es sich vollziehen? Wie kann es aus den zerstörerischen Prozessen des städtischen und industriellen Lebens herausgehalten werden? Alte, nicht mehr dienliche Gedankenmuster werden aufgedeckt und durch neue Gedankenmuster, die sich aus den Heranwachsenden entwickeln, gelebt.

 

Es soll zwischen Lernumwelt und praktischer Welt vermittelt werden. Dazu braucht es eine  Lernumgebung und Lernbedingungen für den Gebrauch der Körpers, der Sinne, des Verstandes und der Hezensweisheit. Auf dem Gebiet der Ästhetik und der Moral benötigt es Stätten der Behütung und der Entwicklung, in denen Kinder nicht bloß mit dem Alltäglichen konfrontiert werden, sondern alles Mögliche einer gestalteten Welt und einer moralisch-religiös-politischen Ordnung erfahren können.

Schule mit Spirit

 

Zum Lernen

 

Wir sind multidimensionale Wesen – auch unsere Kinder!

Als solche können wir unsere Multidimensionalität nur leben, indem wir uns nicht mehr einschränken lassen und in jedem Augenblick unserer Freude und unserer Liebe folgen.

 

Unser momentanes Schulsystem lässt das nicht zu, wenn alle im selben Augenblick das gleiche lernen MÜSSEN, die gleiche Zeit bekommen, um sich ein gewisses Lernpensum anzueignen und die vermeintliche Motivation zum Lernen von Außen kommt.

 

Jeder Mensch vollbringt wahre Wunder, wenn man ihn nur lernen lässt - es zulässt , ihn seinen Interessen, seiner Freude und seiner Liebe folgen zu lassen und ihn dabei unterstützt.

 

Ich durfte beobachten, dass Kinder und Jugendliche, wie auch Erwachsene epochal lernen, und wenn sie sich satt gemacht haben, wenden sie sich einem anderen Thema zu. Sie sind neugierig, wissbegierig und entwick-e-ln sich ganz natürlich nach ihren Interessen/Freuden/Lieben.

 

Alle grundsätzlichen Fertigkeiten, wie Lesen, Schreiben, Rechnen werden ausschließlich über ihre Interessen angeeignet. Gleichzeitig ist hohe Eigenmotivation vorhanden, weil sie erkennen, dass es gebraucht wird, um weiteren Interessen zu folgen. Niemals wird ihnen vorgeschrieben, was, wie, wofür und wann sie zu lernen haben und wie viel Zeit sie dafür benötigen dürfen/müssen. Die PädagogInnen mischen sich nicht ein, machen Angebote und unterstützten liebevoll im Lernenlassen. Jeder lernt von jedem – auch die Kinder und Jugendlichen lernen von- und miteinander.

 

Zur Liebe

 

Die PädagogInnen und ExpertInnen gehen ihrer Freude und Liebe nach:

  • der Liebe zu Kindern und Jugendlichen
  • der Liebe, die sich durch liebevolle, freudvolle Unterstützung der Kinder und Jugendlichen ausdrückt
  • der Liebe und Freude, NEUES zu erfahren
  • der Liebe und Freude zur Flexibilität
  • der Liebe und Freude, eigenes Wissen und eigene Erfahrungen weiterzugeben
  • der Liebe und Freude im gleichwertigen Sein
  • der Liebe und Freude im gemeinsamen Sein
  • der Liebe und Freude, göttliche Impulse durch sich wirken zu lassen, denn wir alle sind Gott in Aktion, wenn wir ES zulassen
  • der Liebe und Freude zur eigenen Kreativität.

 

Zur Umgebung

 

Kinder, Jugendliche, PädagogInnen und ExpertInnen befinden sich in einem Schloss in Wien (Umgebung) mit großem Garten und Badeteich.

 

Das Schloss hat mehrere Räume:

  • Kreativraum fürs Malen/Zeichnen/textiles Werken
  • Kreativraum fürs Schreiben/Lesen (Bibliothek/Computer)
  • Kreativraum fürs Formen (Bildhauerei/Tonarbeiten/Holz- und Metallarbeiten/...)
  • Kreativraum für Theater/Film/Licht
  • Kreativraum für Bewegung/Sport
  • Kreativraum für Musik
  • Raum für Stille
  • Kosmischer Raum der Mathematik/Physik/Chemie/Philosophie
  • Raum für Mutter Erde (Biologie/Geografie/...)
  • Raum für Spiele
  • Raum für Gespräche, Ideen und Projekte
  • Raum für Speisen und Getränke (mit Möglichkeit für gemeinsames Frühstücken und Mittagessen)

Der Garten kann dazu benützt werden, um

  • die Seele baumeln zu lassen, denn große Ideen kommen aus der Stille
  • Planzen und Obst/Gemüse anzubauen
  • Baumhäuser/Hundehütten etc. zu bauen
  • sich um Tiere zu kümmern
  • sich zu bewegen und zu schwimmen etc.

 

Die Kinder und Jugendlichen bewegen sich frei, sie kommen und gehen freiwillig, wann es ihnen beliebt jeweils zwischen 8 und 15 Uhr.

 

Während des Tages bieten PädagogInnen und ExpertInnen verschiedene Angebote an, die sich nach den Interessen der Kinder und Jugendlichen richten. Sie entscheiden freiwillig, ob sie ein Angebot annehmen oder nicht.

 

Die Arbeiten der SchülerInnen werden in etwa monatlich durch eine Vorführung mit ihren Familien und Freunden gefeiert.

 

Noten gibt es keine und es gibt auch kein Durchfallen - ganz im Gegenteil - wir richten uns gegenseitig auf und erfreuen uns an unserem Sein, so wie wir im Moment sind!

 

Im Augenblick ist es nur ein Traum, den ich jetzt in die Welt schicke!

Wenn du meinen Traum teilst, dann teile, damit die Menschen zu mir finden, die diesen Traum mit mir verwirklichen wollen.

 

In hoher Wertschätzung und Liebe,

Doris Getreuer

 

Wenn einer allein träumt, ist es nur ein Traum. Wenn viele gemeinsam träumen, ist das der Anfang einer neuen Wirklichkeit.

Friedensreich Hundertwasser